Mikroskop-Adapter

Mikroskop-AdapterVielleicht wecken meine Mikrokristall-Fotos ja in dem einen oder anderen den Wunsch, auch solche Aufnahmen zu machen. Vielleicht ist sogar ein Mikroskop vorhanden. Um nicht zu sehr enttäuscht zu werden, sollte es nicht gerade das Model von Lidl sein. Siehe dazu auch meinen BeitragMikro-Fotografie“.

Der Adapter, den ich hier beschreibe, sollte bei allen Kameras mit Wechselobjektiven funktionieren. Denn das Objektiv brauchen wir gar nicht.
Im Vorfeld hilfreich ist auf alle Fälle das Studium der Mikro-Fibel von Klaus Henkel. Wer sie noch nicht kennt, kann sie hier herunterladen.

Mein Mikroskop ist ein Leitz SM-Lux von 1970 mit einem Trinokular-Tubus, der einen separaten Stutzen für den Anschluss einer Kamera besitzt. Man kann aber auch mit einem Monokular-Tubus die gleichen Aufnahmen machen (weiter unten).
Meine Adapter-Kombination besteht aus dem Adapter für den Tubus, der das Okular aufnimmt, einem Kamera-Stutzen und einer Hülse, die die beiden verschiebbar verbindet.

Die Teile habe ich auf einer ca. 60 Jahre alten Drehbank selbst gedreht. Der Mikroskop-Adapter besteht aus Kunststoff, die Hülse aus Aluminium.
Die wenigsten werden eine eigene Drehmaschine im Keller stehen haben. Da es sich aber um sehr einfache Drehteile handelt, kann man sich die für vergleichsweise wenig Geld bei jeder Dreherei anfertigen lassen. Dazu benötigen Sie auch keine exakte technische Zeichnung. Eine Skizze zusammen mit meinem Foto sollte jedem Dreher reichen, um zu verstehen, was Sie wollen.
Um die ungefähren Maße zu ermitteln, nutzen Sie die Skala des Lineals. Auf ein paar Millimeter kommt es nicht an, da alles verschiebbar ist.
Regelmäßig werden auch bei Ebay Tubus-Adapter angeboten, so dass Sie dann nur noch die beiden anderen Teile anfertigen (lassen) müssen.
Der Kamera-Stutzen besteht aus einem Kamera-Deckel, den ich innen ausgedreht und in den ich mit einem 2-Komponentenkleber ein Rohrstück eingeklebt habe.
Wer keine Drehbank zur Verfügung hat, kann den Deckel auch ausbohren und mit einer Halbrund-Feile die Feinarbeit machen.

Bei einem Monokular-Tubus ist es eigentlich noch einfacher. Der Mikroskop-Adapter kann entfallen, die Hülse muss auf der im Bild linken Seite eine Bohrung mit dem Durchmesser des Okularstutzens haben.
Der Kamera-Stutzen kann gern etwas länger sein, um einen größeren Verstellbereich zu haben.
Als Brillenträger nutze ich zur Beobachtung und Beurteilung der Schärfe ohnehin nur den HDMI-Ausgang der Kamera mit angeschlossenem Monitor. Den Umweg nutze ich auch, wenn ich gar keine Fotos machen will, sondern nur beobachten will.

Einzelteile Adapter